Fromme Hausfrau - Newsletter - Newsletter-Archiv - Es wird Winter (12/01) 



Liebe Freunde,

glaubt nicht, weil ich mich so lange nicht gemeldet habe, hätte ich kein Interesse mehr an der Homepage - ich bin ein stiller Mitverfolger gewesen in den letzten Wochen und fasziniert von eurem Mitwirken! Das ist wie ein Stern, der von innen nach außen wächst in alle Richtungen. Genau so habe ich mir das vorgestellt. Ulrike macht eine klasse Arbeit, viele von euch kennen sie bereits persönlich. Die Pinnwand wird heftig genutzt und unter manchen Frauen sind Emailfreundschaften entstanden. Ich bekomme viel Post und habe
gar nicht genügend Zeit, allen persönlich zu antworten. Aber ich lese alles.

Ich lese und sortiere, freue mich und sehe immer wieder neue Schwerpunkte. Dadurch entstehen neue Rubriken. So jetzt z.B. die neue Rubrik zu Weihnachten. Das war nicht unsere Idee, sondern eine Folge von euren Fragen und Einsendungen.

Wer die Weihnachtszeit besinnlich gestalten kann, gehört für mich zu den Lebenskünstlern. Kennt ihr das auch, diesen Anspruch, es nun besonders gemütlich haben zu wollen? Ausgerechnet jetzt, wo es heißt, die Kids zu allen möglichen Veranstaltungen von Musikschule und Kindergarten zu begleiten, die Geschichte für den Hauskreisabend herauszusuchen, die Verteilkalender für die Arbeitskollegen des Gatten zu besorgen, die 28 Jungschargeschenke für unter vier Mark zu kaufen, einzuladen für das Adventskonzert der Gemeinde, wo im übrigen die Mittlere mitspielt und sechsmal zu den Proben chauffiert werden will ...

Wie geht es euch damit? Habt ihr Lust, euch an der neuen Rubrik zu beteiligen? Eure Ideen zur Weihnachts- und Adventsgestaltung, Bastelideen, besinnliche Texte, Ideen für Adventabende mit dem Hauskreis, Backrezepte, CD- und Büchertipps, Krippenspiele, Geschenkvorschläge - schickt uns, was
sich bewährt hat und wir teilen es mit anderen. Dann können die Ratlosen aus diesem Fundus schöpfen, und nicht mehr jede muss das Rad neu erfinden.

Ich bekomme immer wieder Post von Müttern, die auch ein behindertes Kind haben. Sie fühlen sich verstanden und verstehen mich. Das tut gut, zu spüren, dass man nicht allein ist, obwohl es sich im Alltag oft so anfühlt, und ich wünsche mir deshalb noch eine weitere neue Rubrik. Thema: Ich und mein behindertes Kind. Ich würde gern die eine oder andere Stimme zu Wort kommen lassen, weil ich glaube, dass das für uns Mütter von behinderten Kindern sehr hilfreich sein kann. Und vielleicht interessiert es auch
Mütter, die davon nicht betroffen sind. Möglicherweise käme ein Austausch unter den Eltern zustande? Wer also dazu etwas bringen möchte: Ich freue mich!

Mein langes Schweigen? Nein, ich bin nicht versumpft in der Brötchenbackstube, sondern in der Schreibstube gegenüber. Ich habe gerade den Countdown zu einem Buch hinter mir, das im Frühling erscheinen wird. Ich habe es mit Birgit Schilling zusammen geschrieben, und das war genauso mühsam wie neu, spannend und Gewinn bringend, hat viel Spaß gemacht und viel Arbeit. Einfach das zu schreiben, was in mir ist, ist leichter. Miteinander zu schreiben, sich auf einen Menschen einzustimmen, der ganz anders ist, erfordert Kompromissbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Standfestigkeit - Dinge, von denen man nie genug hat. Aber als wir da durch gegangen sind, ist etwas entstanden, was wir allein nie geschafft hätten. Das Buch heißt: "Just simplify - So vereinfachen Sie Ihren Haushalt und gewinnen Zeit fürs
Wesentliche". Ich muss jetzt grinsen, weil ich manches Gesicht mit Riesenaugen sehe ... Wir hatten das Bedürfnis, uns einer ganz spezifischen Zielgruppe von Frauen mitzuteilen: Hausfrauen ohne Berufung und
Leidenschaft, die ihre unvermeidliche Hausarbeit erfolgreich und mit Anstand hinter sich kriegen wollen, anstatt ihre beste Zeit und Kraft dafür zu investieren. Frauen also, die ahnen und hoffen: Es gibt ein Leben nach dem Haushalt! Im Frühjahr mehr darüber.

Jetzt arbeite ich an meinem Kalendertagebuch "Mein Jahr" für 2003. Während ihr hoffentlich erst mal das für 2002 kauft ;-)  . Also, wenn ihr hier Erfahrungen und konstruktive Kritik loswerden wollt: Nur zu! Ihr könnt uns einfach über die Kontaktadresse in der Homepage schreiben. Ich staune, wie viele Möglichkeiten es gibt, mit diesem Buch zu arbeiten, die ich alle nicht erfunden habe ... Ich habe jetzt selbst ein Jahr lang damit gearbeitet, und es hat mir gut getan, mir jeden Morgen über den vergangenen Tag Gedanken zu machen. Manchmal habe ich mir mein Hoch und Tief des Tages notiert, manchmal die Events und manchmal ein starkes Gefühl. Hier kleben Eintrittskarten für Konzerte oder Kinobesuche, Fotos von Veranstaltungen, Postkarten aus unseren Urlaubsorten, kleine Liebesbriefe meiner Töchter ... Es ist wie ein Spiegel des vergangenen Jahres. Wenn ein Jahr zu Ende geht, blicke ich zurück. Ich suche den roten Faden meines Lebens. Entdecke mich selbst in den Zeilen. Vielleicht kann ich aus Vergangenem lernen? Ich werde mir neue Ziele stecken. Beim Zurückblättern sehe ich, wie Dinge entstehen und wachsen im
Lauf der Jahreszeiten, in meinem Leben.

Ganz privat quält mich ein Zahnweh. Noch hoffe ich, dass meine Eigendiagnose "Erkältungsschmerz einer alternden Noch-39-Jährigen" zutrifft und ich das Dilemma ohne Zahnarzt bewältige. Es könnte auch der Weisheitszahn sein, den drei Zahnärzte schon ziehen wollten und von dem der vierte und derzeitige lakonisch meinte, der bleibe drin, an dem hänge er mal mein Gebiss auf ...

Was die ganze Familie interessiert, ist nicht mein Zahnweh, sondern Chopper. Werner ist der Mann, der Schritt für Schritt seine Träume verwirklicht, und er arbeitet seit einem Jahr unermüdlich an seinem Little Jo-Traum. (Bonanza war Werners Lieblingsfilm als, sagen wir mal, Zehnjähriger.) Jetzt hat er ein Pflegepferd organisiert. D.h. wir haben jetzt ein Pferd, das wir täglich reiten können, bei dem Bauernhof hinter unserem Acker, ohne uns um Hufschmied und Tierarzt kümmern zu müssen, aber auch ohne Reithalle. Wind und Wetter ... Chopper ist ein zwölf Jahre alter Hannoveraner, lieb, gut reitbar, und ich ahne noch gar nicht, was das für uns als Familie bedeuten wird. Mittlerweile reiten wir zu viert. Ich zähle mich immer noch zu den blutigen Anfängern, und es ist wie mit dem gemeinsamen Buchschreiben: Sehr
mühsam, aber unter dem Strich viel Gewinn. Wenn ich reite, bringt das eine Ausschließlichkeit in mein Leben, die ich sonst kaum noch kenne. Ich vergesse alles um mich herum und entspanne mich bei aller Anstrengung total.

Jan hat neue Hörgeräte bekommen. Es gibt jetzt eine neue Generation von digitalen Geräten, die nur noch die leisen Geräusche verstärken, die lauten nicht auch noch, so dass das Gehör nicht zusätzlich geschädigt wird und Sprache besser herausgefiltert werden kann. Ich glaube, dass Jan das als sehr angenehm empfindet. Diesmal hat er keine giftgrünen gewählt, sondern unauffällige hautfarbene. Er wird älter.

Wenn ihr wissen wollt, wie das mit Joyce weiterging - hier ein Auszug aus einer Mail von Uli Eggers:
"Der Eingang von Abos ist erfreulich. Immer mehr Briefe und Stimmen kommen herein, die sehr warmherzig und begeistert über Joyce schreiben - es ist schon so: Man muss das Magazin lesen, dann erschließt sich die Absicht ... Die Auflage der Startausgabe ist nun definitiv vergriffen, wir hoffen, dass
es im Frühjahr ein missionarisch-sensibles JOYCE geben wird, das zum Selbstkostenpreis in großen Mengen gekauft und verteilt werden kann. Solch ein Heft würde sich besonders für Frühstückstreffen für Frauen eignen und ähnliche Einsätze, bei denen Frauen mit solch einem ansprechenden 80-Seiten-Magazin Einblick in den Glauben erhalten. Ab jetzt steht ein attraktives kleines Bestellprospekt für JOYCE zur Verfügung (Format A6 = Postkarte, 6 Seiten, farbig, mit Bestellkarte und vielen positiven Stimmen zu JOYCE, vorne drauf das Cover der Ausgabe 1/2002). Damit wollen wir Leserinnen zum Abo ermutigen. Prospekte können bei JOYCE in jeder Menge kostenlos abgefordert werden - von einige Zig bis einige Zehntausend ist alles möglich."

Das ist echt spannend, an so einem Magazin von der Wiege ab mitzuwirken!

Und jetzt geht auch dieses Jahr zu Ende, der letzte Monat bricht an. Die Tage sind so kurz. Werner mutiert zum Winterbären, der mit instinktiver Sicherheit seine Höhle zum Winterschlaf aufsucht, sobald man ihn lässt. Es gibt eben doch noch Menschen mit Urtrieben.

Wenn ich morgens mit dem Hund durch den Wald gehe, höre ich kaum noch ein Geräusch. Dezember - ein geruchloser Monat. Die letzten Farbflecke fallen von den Bäumen. Ich möchte zur Ruhe kommen. Draußen ist es kalt und dunkel. Es ist schön, von draußen nach drinnen zu gehen. Ich will Ruhe zulassen. Wenn schon nicht äußerlich, dann doch innen. In mir drin. Vielleicht hilft mir die Kargheit des Winters dabei. Kerzen anzünden, Mandarinenduft. Dies hier ist nicht meine liebste Jahreszeit. Trotzdem bin ich froh um den
Wandel der Jahreszeiten, dankbar, sie in ihrer Unterschiedlichkeit und Eigentümlichkeit wahrzunehmen und immer mehr zu erkennen, dass sie mir gut tun. Auch der Winter. Irgendwie. Mit Frühling und Sommer hatte ich noch nie Probleme. Mit dem Herbst habe ich mich vor einigen Jahren angefreundet. Vielleicht bin ich jetzt auch alt genug für den Winter?

Das neue Jahr liegt vor uns wie ein unbeschriebenes Blatt. Wir dürfen es prägen, füllen, gestalten. Ich freue mich darauf. Wenn ich hineingehe, will ich mit leichtem Gepäck starten. Manches werde ich nicht mitnehmen. Vielleicht kann ich mich von manchen alten Sorgen, Lieblingslasten, Verletztheiten trennen? Ich will mich dafür entscheiden, worin ich Gott mehr vertrauen möchte. Lasten abgeben, um frei zu werden für Neues. Verzeihen, damit Wunden heilen können.

Advent: Einbruch der Ewigkeit in die Zeit, Aufbruch von Furcht zur Freude. Jesus ist die Brücke zwischen Gott und Mensch. Wenn auch in unserm Leben noch nichts verändert scheint, wenn noch Winter ist um uns her, in dem Augenblick, wo wir beginnen, Jesus zu vertrauen, ist in unserm Herzen Frühlingsanfang. Leben keimt. Hoffnung bricht auf, wenn auf dem Grund unseres Herzens der Glaube an Jesus Wurzeln schlägt.
(Bärbel Wilde: Die Nacht wird hell)

Frohen Advent wünscht euch eure Bianka