Fromme Hausfrau - Newsletter - Newsletter-Archiv - Gebet (03/02) 



Liebe Hausfrauen, fromme Hausfrauen, „Nur“-Hausfrauen, Familienfrauen, Doppelbelastete, Schwestern, Mütter, Ehefrauen, Singlefrauen, Alleinerziehende, Leseratten, Internetsurfende, liebe Freundinnen,

Ulrike hat mir gesagt, dass ihr mittlerweile fast 600 Frauen seid! Ich frage mich, was meine Legitimation ist, euch allen schreiben zu dürfen, aber egal - hier bin ich wieder! Schön, mit euch in einem Boot zu sitzen!

Ulrike hat beim ERF ein Interview über unsere Homepage gegeben. Als ich es hörte, wurde mir bewusst, was für ein tolles Forum das ist und welche Chancen darin stecken. Angela Reitenbach schreibt heute: „Ist es nicht klasse, wie sich die Homepage entwickelt, ein regelrechtes Eigenleben, so vielseitig und bereichernd! Man merkt bei einigen Frauen ganz deutlich die Gaben, die Gott in sie hineingelegt hat. Da hast du etwas sehr Schönes ins Leben gerufen, ein echter Kristallisationspunkt.“ Genau!

Im Lauf des Emailwechsels mit euch entstehen immer neue Rubriken, und mittlerweile ahne ich, dass das erst der Anfang ist. Heute würde ich gern zwei neue eröffnen:

1. Ein Oster-Special, vergleichbar mit der Weihnachtsrubrik, die ja förmlich explodierte letzten Winter. Komisch, dass Ostern immer etwas kurz kommt im Vergleich zum Weihnachtsgeschehen, obwohl doch unser Glaube in der Auferstehung gipfelt. Vielleicht fehlt es uns an Fantasie und Tradition, dass wir diese Zeit oft fast achtlos begehen. Oder brauchen wir im kalten Winter einfach mehr Gefühl und kreative Betätigung als im aufbrechenden Frühling? Deshalb unser Versuch, voneinander zu lernen: Schreibt uns doch, was euch in der vorösterlichen Zeit wichtig ist, welche Traditionen oder Bräuche ihr pflegt, wie ihr Ostern feiert, mit und ohne Kinder, gebt uns Büchertipps, Gestaltungsideen, gute Texte und Gebete – lasst uns an eurem Reichtum teilhaben!

2. würden wir gern eine Gebetsrubrik beginnen.

Auslöser war ein Emailwechsel mit Eva Leitinger. Eva ist herzkrank und schläft miserabel, wenn es draußen windig ist. Neulich war so eine stürmische Nacht und ich konnte deswegen nicht schlafen. Ich schrieb ihr spontan:

„Hallo Eva, habe bei dem Wind heute Nacht kaum geschlafen und oft an dich gedacht, dass du jetzt auch irgendwo in einem Bett sitzt und hörst und fühlst. Habe für dich gebetet. Sag mal, wie findest du die Idee, in der Homepage eine Rubrik mit Gebetsanliegen einzurichten?“

Ihre Antwort kam postwendend:

„Liebe Bianka, vielen Dank fürs Gebet! Ich hab heute Nacht zum ersten Mal seit einer Woche richtig gut geschlafen und bin ganz ausgeschlafen aufgewacht!!!
Die Idee finde ich gut. Ich überlege nur, in wie weit man Gebetsanliegen veröffentlichen kann, denn oft handelt es sich ja um ziemlich persönliche Sachen (Mein Mann liebt eine andere. Mein Sohn hat geklaut. Bei uns reicht das Geld hinten und vorne nicht ...). Doch eine Möglichkeit in einem geschützten Rahmen ‚bebetet’ zu werden, fände ich gut.“

Und so entstand eine zweite Pinnwand, nur für Gebetsanliegen. Habt ihr sie schon gesehen?
Dort könnt ihr Gebetsanliegen „hinhängen“ oder für andere beten. Schön wäre es, wenn wir hier und da auch Gottes Reaktionen darauf erfahren würden.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr uns schreiben, was euch zu diesem Thema wichtig ist. Ihr könnt Gebete einsenden, die euch wertvoll sind, Erfahrungen, die ihr mit Gebet gemacht habt, Geschichten über das Beten, Zitate dazu, Gebetspraktiken wie der Umgang mit Gebetstagebuch usw.

Ich mach mal den Anfang mit Beispielen:

Persönliches

Werner hat mein Gejammer satt und hält mir einen Vortrag darüber, dass ich meine Angst vor dem großen Eingriff in der Zahnklinik morgen einfach abgeben solle und mich nicht so reinsteigern. Ob mir Beten denn nicht helfe. Ich finde Werners Reaktion nicht hilfreich. Natürlich habe ich viel gebetet, aber die Angst ist geblieben. Tröstlicher wäre es, wenn er für mich beten würde. Lässt mich Jesus diesmal alles allein machen?
Als ich Jan abends ins Bett bringe, ahnt der intuitiv, wie es mir geht. Ich wirke traurig auf ihn, und er sagt zum ersten Mal im Leben: „Mama, wir beten noch!“ „Ja“, sage ich, „bete du diesmal.“ Und er betet selbstständig, was ich von ihm nicht kenne: „Dass die Mama keine Angst mehr und morgen keine Schmerzen hat. Amen!“
Ich bin gerührt, dass mein eingeschränktes Kind so einen beschützenden männlichen Blick für seine verzagte Mutter hat und bin dankbar dafür. Ich kann meine Angst nicht abgeben, aber jetzt passiert etwas Neues: Ich schlafe tief und fest durch, bleibe auch am Morgen vor dem Eingriff ruhig. Wenn die Angst kommen will, frage ich immer: „Jesus, bist du da?“ Und dann kommt jedes Mal Ruhe über mich. Jesus hat mir meine Angst abgenommen. Ich gerate nicht in Panik, kann die OP aushalten. Als mir der Zusammenhang mit Jans Gebet auffällt, freue ich mich total über die Erkenntnis, dass Gott auch „so ein“ Gebet von „so einem“ Kind ernst nimmt. Wie dumm ich bin.

Gedanken zum Beten

Meine Grenzen sind nicht Gottes Grenzen. Hinter meinem Horizont geht es weiter. Gott ist mit seiner Weisheit noch lange nicht am Ende, wenn ich mit meinen Gedanken stecken bleibe. Gott hat Möglichkeiten, von denen ich nur träumen kann.

Trotz ermutigender Erfahrungen hatte ich mit dem Beten jahrelang immer wieder Probleme. Weniger mit dem Danken als mit dem Bitten. Die eine Angelegenheit hielt ich für zu klein für Gott, damit wollte ich ihn nicht belästigen. Die andere war wohl eine Nummer zu groß, die würde er bei mir bestimmt nicht ändern - andere mögen so was erleben, aber von mir erwartet der Herr sicherlich, dass ich mein Schicksal annehme. Was ich dann doch nicht tat. Sondern eher versuchte, mich auf eigene Faust durchzuschlagen.

Gebet ist für mich der Dauerdialog mit Gott, Gespräch zwischen Vater und Tochter. Ich weiß dass ich mich von ihm immer wieder entferne, aber er ist da. Manchmal denke ich, ich könnte Größeres erbeten, wenn ich nur die Disziplin hätte, Gott ausformulierter und kontemplativer darum zu bitten. Dann wieder bin ich mir sicher, dass Gott um alles weiß und unser Leben ganz fest in seiner Hand hält und dass es ihm genügt, wenn ich voll Vertrauen die Pfade gehe, die er mir austritt. Gott sei Dank habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, welch nachlässige, winzig klein geäußerte zaghafte Gebete Gott hört, erhört, ernst nimmt. Ich bin nicht gerade stolz auf mich als Beterin, aber ich bin froh um Gott als Vater, als Geber, als Liebender.

Fragen, die mich immer wieder umtreiben zum Thema Gebet

·    Bete ich schüchtern und phantasielos, wenn ich kühn und wagemutig beten sollte?
·    Ehre ich Gott damit, dass ich ihn um große Dinge bitte?
·    Bewegt Gebet Gott dazu, Dinge zu tun, die er sonst nicht getan hätte – glaube ich das?
·    Nutzt es Gott aus, wenn ich ihm Gebets-Blankoschecks ausstelle?
·    Gibt es Gebete, vor denen ich Angst habe? Was macht Gott damit?

Mein Gebet in Zeiten, wo mir das Beten schwer fällt

Herr, bitte führe mich durch diesen Tag. Ich möchte dir begegnen. Bitte gib mir Ohren zu hören, lass mich die Menschen mit deinen Augen sehen. Lass deinen Geist neu durch mich fließen und zeige mir, was dein Wille ist. Zeig mir wo meine Sünde zwischen uns steht und wo ich vergeben soll. Hilf mir, dass ich meine Entscheidungen nicht ohne dich treffe. Bitte komm in meine Beziehungen, ich möchte dich dabei nicht ausschließen. Und hilf mir, meine Ängste dir anzuvertrauen -  meine Angst vor dem Altwerden, vor Krankheit, Verlust. Herr, ich möchte Großes von dir erwarten, hier und jetzt. Bitte verzeih meinen Kleinglauben.

Zitate

„Ich begann das Gebet als das wesentliche Tor zu sehen, durch das hindurch Gott in meinem Leben handeln kann.“ H. Myra

„Gebet ist nicht zuerst ein Mittel, um Probleme zu lösen. Gebet ist ein Mittel, um eine Beziehung zu vertiefen.“ Magnus Malm

Austausch mit anderen über das Gebet

Angelas Mails haben mir wieder ganz neu Anstöße zum vertrauensvolleren Gebet gegeben. Was mich besonders freut, ist dass sie immer wieder schreibt, dass sie für mich und Jan betet, das ermutigt mich total. Sie glaubt fest, dass Gott will, dass Jan eines Tages normal reden kann, und ermutigt mich zum „großen Gebet“. Ich bin hin und hergerissen, ihr zu glauben oder daran zu zweifeln. Will Gott von mir, dass ich Jans Behinderung annehme oder dass ich für seine Heilung bete? Angespornt durch Angela bete ich heute „größer“.

Gebetserhörungen

Eva hat ein gutes Verhältnis zu Gott, finde ich. Sie schrieb mir:

„Gestern Morgen hatte ich ziemlich die Krise, weil alles mal wieder richtig dick kommt. Als ich die Losung lese, steht da: ‚Ich kenne dich mit Namen!’ Ich hab Gott gefragt: ‚Was meinst du damit, soll mich das daran erinnern, dass du mich kennst und damit auch alle meine Sorgen? Wenn ich doch eine Auftragsbestätigung meiner Gebete hätte, wo drauf steht: In Arbeit!’ Als ich danach runtergehe in die Küche, liegt im offenen Fenster die Post, darunter ein Brief von meinem Oberarzt mit meinem Befund, der Kopie seines Briefes an meine Krankenkassen  und einem Zettel: ‚Ich habe Ihre diversen Hilferufe gehört! Kopf hoch, ist in Arbeit!’ Kannst du das glauben??? Ich musste mich erst mal setzen und wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, vermutlich hab ich beides getan!!
Es fällt mir immer schwer, solche Dinge mit Gott zu erzählen, es klingt fast ein bisschen zu schön oder wie ausgedacht. Und es ist ja auch nicht immer, dass Gott so deutlich und sofort reagiert. Aber manchmal eben doch. Und manchmal meine ich fast, ihn lachen zu hören. Aber manchmal ist er einfach stumm und lässt mich da im Regen stehen, ohne dass ich irgendetwas weiß. Dann muss man blind vertrauen, wie Piloten im Nebel. Das finde ich am schwierigsten, deshalb bin ich froh, dass ich mir jetzt sagen kann: Ist in Arbeit, Gott weiß davon und kümmert sich drum!“

(Als ich das las, habe ich geheult. Gott hat echt Nerven, einen immer wieder so zu erschrecken.)


So, das waren viele Worte für die Ankündigung ein, zwei neuer Rubriken ...

Jetzt noch der aktuelle Stand meines neuen Buches, das ich mit Birgit Schilling geschrieben habe: Es heißt nun (anders als geplant): Besser einfach – einfach besser. Das Haushaltssurvivalbuch und erscheint – demnächst. Kann sich nur noch um Wochen handeln ... einige wenige. Es ist für Frauen geschrieben, die Haushalt eher als lästige Pflicht empfinden und sich nach Tipps sehnen, wie sie darin Zeit und Arbeit sparen können.

Allen, die in Urlaub fahren, wünsche ich gute Tage miteinander, schönes Wetter, Erholung, Abenteuer und Wege mit Jesus.

Eure Bianka