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Liebe Adventsfrauen,

es ist Sonntagmorgen und alle schlafen noch. Ich will die verbleibenden Minuten nutzen, um euch schnell zu grüßen. Wenn Werner runterkommt und sieht, wo ich sitze, wird er sagen: „Schreibst du schon wieder??“

Wenn ihr in den letzten Wochen nichts mehr von mir gehört habt, liegt das daran, dass ich in meine Vergangenheit abgetaucht bin. Ich schreibe ein neues Tagebuch und muss das fertige Manuskript am 12.12. abliefern. Es soll im Frühjahr erscheinen. Das Cover steht schon, aber das Manuskript liegt noch auf meinem Schreibtisch ...

Ich habe mich ordentlich verschätzt, als ich das im September fröhlich zusagte. Noch nie ist es mir so schwer gefallen, zu sortieren, was ich aus unserem Leben preisgeben darf und was ich schützen muss. Als ich mein erstes Tagebuch schrieb, habe ich nicht mit so einer Verbreitung gerechnet. Anna und Lena wurden im Ferienlager von Gleichaltrigen angesprochen, die das Buch gelesen hatten. Anna fand es cool, Lena peinlich ... Werner kann sich auch Schöneres vorstellen, als von seinen Mitmenschen immer wieder grinsend auf sein Schlüsselproblem angesprochen zu werden :-)   und duldet alle Veröffentlichungen über seine Person wohlwollend seufzend.

Ich hatte Tagebuchnotizen von drei Jahren über 450 Seiten. (Das letzte Buch hatte ca. 150.) Die Hälfte davon ist schon über Bord gegangen - zu uninteressant, zu emotional, langweilige Wiederholungen ... Nun feile ich an den letzten 200 Seiten. Wenn ich so das Auf und Ab in unserer Familie und Ehe durchgehe, schwimme ich manchmal ordentlich. Ich möchte niemanden verletzen oder Dinge ausplaudern, die der Betroffene nie erzählen würde, gleichzeitig möchte ich ein stimmiges Bild von uns geben und wünsche mir, dass der rote Faden meines Lebens rüberkommt. So sitze ich manchmal Stunden an fünf Seiten Manuskript ...

Sensibilisiert bin ich auch durch einzelne Reaktionen auf meinen letzten Newsletter, in dem ich über unsere Ehekrise schrieb. Für manche war er hilfreich, weil sie in einer ähnlichen Situation stecken und sich darin nicht mehr so allein fühlten. Sie waren dankbar dass ich mich geoutet hatte. Ihre Antworten waren tief, berührend und überaus ehrlich. Sie haben mir im Nachhinein noch gut getan. Dieser Austausch war für mich sehr bewegend.

Manche waren erstaunt, dass ausgerechnet uns so etwas passieren kann. Was mich wiederum erstaunt hat. Warum uns nicht?  Aber vereinzelt haben mich auch irritierte freundschaftliche Anfragen erreicht, ob ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne. Ob ich Werner und mich nicht mehr schützen sollte, ob ich keine Angst vor Distanzverlust habe. Das hat mich aufgerüttelt. Ich habe mich neu gefragt, warum ich das tue und wie viel ich wirklich preisgeben darf. Bin ich eine Plaudertasche? Nehme ich die Verantwortung meinen nächsten Menschen gegenüber wahr? Wir sind darüber als Familie im Gespräch. Alle werden mein Manuskript lesen, bevor ich es abschicke. Ich bin gespannt ...

***

Berta hat mir gestern eine Geschichte erzählt, die für mich ein wunderschönes Bild für Advent, sprich Erwartung ist:
 
Bertas Mutter war zum ersten Mal schwanger. Hochschwanger. Die Niederkunft ihres ersten Sohnes wurde täglich erwartet. Als die ersten Wehen losgingen, musste ihr Mann zur Arbeit. Urlaub gab es deswegen noch nicht. Telefon gab es auch nicht. Er arbeitete als Vollzugsbeamter im Zuchthaus, das neben dem Krankenhaus liegt. Er bat seinen Freund, seine Frau ins Krankenhaus zu fahren, wenn es losginge. Er selbst hatte Wachdienst auf der Mauer des Gefängnisses und konnte die Straße sehen, die daran vorbei führt. Es war Nacht. Sie vereinbarten, dass der Freund zweimal aufblenden würde, wenn sie am Zuchthaus vorbeikämen. So ging Bertas Vater nachts im Regen auf der Zuchthausmauer auf und ab und wartete darauf, dass ein Licht aufleuchtete, damit er wusste, dass sein Erstgeborener ankam. Wie die Hirten bei Nacht ...

Diese Erwartungshaltung wünsche ich uns allen. Lassen wir uns beschenken, von Gott und von unseren Lieben.

Falls ihr noch händeringend nach den letzten Geschenkideen sucht, hier ein paar Tipps für die
Weihnachtsgeschenkeodyssee:

Ich habe gestandenen Christen, die sich danach sehnen, ihre Beziehung zu Gott lebendiger zu gestalten, schon mehrmals Ulrich Eggers Büchlein „Überrascht von Gott“ geschenkt und damit ganz erstaunliche Erfahrungen gemacht. Das Buch rüttelt wach und ermutigt!

Tolle Rückmeldung kriege ich in der Buchhandlung auch von Frauen, die gern Tagebuch schreiben oder (endlich wieder) schreiben wollen, wenn sie Katrine Trobisch Stewarts „Mehr als ein Augenblick“ gelesen haben. Ein anregendes Geschenk, am besten gleich im Doppelpack mit dem schönen Tagebuch.

Für alle, die in ihre Ehe investieren wollen, ohne ständig in Problemen zu wühlen, der Wink mit dem Zaunpfahl für den Ehemann: „Alles Lambada“ von Neil Clark Warren - vielleicht liest er es tatsächlich und dann tanzt ihr im kommenden Jahr unterm Weihnachtsbaum!

Auf vielfachen Wunsch von Benutzerinnen des Kalendertagebuches „Mein Jahr“ gibt es jetzt eine blaugemusterte Textilhülle für die, die nicht wissen, wohin mit Stift und losen Zetteln.

Ich landete neulich bei Freunden einen Volltreffer mit einer Schneekugel (aus dem Fotogeschäft), in die man zwei Fotos reinmachen kann, ich hatte zwei geniale witzige Bilder von ihnen reingefusselt und sie freuten sich echt riesig drüber.

Zum Preis von einem Joyce-Abo gibt es jetzt vor Weihnachten zwei Geschenkabos, so was gab’s, glaube ich, noch nie, da schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Ich liebe den Dietrich-Bonhoeffer-Wandkalender „Worte durch das Jahr“ mit seinen herrlichen Fotos und Bonhoeffersprüchen genauso wie den Aufatmenkalender, der bei mir immer über dem Schreibtisch hängt, für Minutenurlaube.

Meine Mutter hat sich riesig über das Buch „Flaschenpost“ gefreut und es verschlungen, sie liest eigentlich nicht so oft christliche Bücher, aber das hier hat sie gefesselt. Gibt es ähnliche Bücher, vielleicht auch historische Romane, die relativ anspruchsvoll zu lesen sind und christliche Inhalte rüberbringen?

Dänische Kerzen sind bei uns im Laden ein Geheimtipp und kommen immer supergut an, sie leuchten so herrlich, weil sie durchgefärbt sind und brennen bis zu 200 Stunden, entfalten sich dabei zu einer Blüte.

Was schenkt ihr euren Vätern?? Müttern???

Frohe Weihnachten!!!


Eure Bianka