Fromme Hausfrau - Newsletter - Newsletter-Archiv - Neues aus der Familie und neue Projekte (11/05) 



Hallo, liebe fhfs,

ich bin wieder da. Aufgetaucht aus all den Aufgaben, Familienangelegenheiten, Freundschaftsbeziehungen, Lebensunruhen, aus all dem Beschäftigtsein und Müdesein, Rödeln und Pausemachen, strecke den Kopf in die Höhe, halte inne und grüße euch von Herzen!

Aufgetaucht nach einem ausgefüllten Sommer voller Begegnungen, Augenblicke, Arbeit, angereichert mit einem Familienurlaub (ohne Anna, die ihre Ausbildung im Krankenhaus begonnen hat) in Kroatien (wofür ich super Anregungen aus unserer Homepage bekam); einem wundervollen ersten Kurzurlaub mit Freunden ohne Kinder am Lago Maggiore (wo sonst...) und manchen Veränderungen, die mich heute noch beschäftigen: Unser Pflegepferd Chopper wurde an eine Reitschule verkauft. Zwei eigene Pferde wollen wir nicht finanzieren. Zur Zeit reitet Werner also allein und ich bewege die Frage in meinem Herzen hin und her, ob ich endgültig mit dem Reiten aufhören soll. Wo es doch unser Traum war und wir so viel darin investiert haben. Aber seit meiner Verletzung am Steißbein vor zwei Jahren (blödsinniger Sturz mit zwei gefüllten Weingläsern in der Hand) habe ich eine chronische Knochenhautentzündung an dieser so zentralen wie sensiblen Stelle und das Reiten macht mir da zu schaffen... Dazu kommt, dass unsere Mädchen flügge sind und Jan oft allein ist, wenn wir beide ausreiten und ich empfinde, dass es nicht fair ist, dass er für unseren Traum bezahlt.
Und ich werde älter. Mein rechtes Knie knirscht immer und eklig beim Treppensteigen. Der Orthopäde sagt: Knorpelablösung, Vorstufe von Arthrose, sanfte Lebensumstellung: Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking. Letzteres erscheint mir am interessantesten und so habe ich mit meiner Freundin einen Kurs belegt und festgestellt, dass das Ganze sich viel weniger lächerlich anfühlt als es aussieht! Der Orthopäde sagt noch: Nahrungsergänzung. So nehme ich neuerdings zu meinen morgendlichen Medikamenten Teufelskralle (!?), Gelatine und Vitamin E ein. Und: Es scheint endgültig klar, wer so gesund wie möglich so alt wie möglich werden will, muss fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen, wenig Fleisch, eher mal Fisch, Vollkornprodukte, und viiiiiiel Bewegung. Ich war es lange gewohnt, in einem Körper zu leben, der problemlos gut funktioniert.

Nun habe ich zum ersten Mal einen Artikel in einer Seniorenzeitschrift (55 plus) veröffentlicht, über Lenas Freundschaft mit ihrer 73 Jahre älteren Freundin Frau Wagner. Als ich die Zeitschrift durchblätterte, hatte ich das Gefühl, in ein neues Zeitalter einzutreten. Ich werde alt - wenn ich Glück habe.

Es gab noch einen Einschnitt in meinem Leben, der irgendwie dazu passt: Charly, unser Schäferhundmischling, ist gestorben. Zehn Jahre lang war er unser Begleiter. Im Zeitraffer habe ich erlebt, wie ein junger Hund zu einem alten Hund wurde. Er ist in meinem Schoß gestorben. Wir haben ihn unglaublich vermisst. Und dann haben wir etwas getan, was man nur bei Tieren tun kann. Nach zehn Tagen Leere in uns und um uns herum haben wir einen neuen Schäferhundmischlingswelpen geholt. Er ersetzt Charly nicht, aber wir haben wieder einen Hund. Nando tröstet uns, lenkt uns ab, braucht und beschenkt uns. Ich denke noch oft an Charly, gerade durch Nando, er sieht ihm immer ähnlicher, manchmal erinnert uns sein Verhalten an Charlys Junghundverhalten, das wir fast vergessen hatten. Nando ist auch anders - sanfter, umgänglicher, anspruchsloser und verschmuster. Das machte es uns leicht, uns wieder an einen neuen Hund zu gewöhnen.

Lena hat uns vergangenes Wochenende sehr erschreckt. Sie spielt Damenfußball und hatte einen schweren Sportunfall. Da hat mich Jans Geschichte wieder eingeholt, habe ich wieder das Flehen und Stammeln zu Gott gelernt, meine Abhängigkeit von ihm gespürt und erlebt, wie er auf unser Gebet reagiert. Lena in der Notambulanz liegen zu sehen, mitzuerleben, wie sie zunehmend eintrübte und apathisch wurde, war ein Alptraum. Wir hatten große Angst, dass sie Hirnblutungen oder ähnliche Komplikationen haben könnte. Am Ende war es "nur" eine Gehirnerschütterung mit schwerem Verlauf... Als Lena wieder klar denken konnte, versuchte ich, mit ihr darüber zu reden, das Fußball aufzugeben. Vergeblich. Sie machte mir klar, dass das so wäre, als würde man mir das Schreiben wegnehmen...

Das erste Halbjahr 2005 ist mir v.a. mit vielen durchschriebenen Nächten in Erinnerung. Dafür ist es nun umso schöner, dass nach so manchen druck- und lieferungstechnischen Problemen alles erscheint, woran ich gearbeitet habe. Mir kam das vor wie die Geburt eines Kindes, die längst überfällig war:

Zuerst eine schlechte Nachricht: Die geplante Hülle für Mein Jahr konnte leider nicht produziert werden, weil die Buchhändler nur zögerlich vorbestellt haben. Dabei wären Material und Preis wirklich interessant gewesen. Schade. Ich empfehle allen, die sich darauf gefreut hatten, auf transparente Schulbuchhüllen auszuweichen. Wer mehr ausgeben möchte, kann sich die "Spuren im Sand"-Hülle vom Brunnenverlag bestellen, die super passt.

Nun die guten Nachrichten:

Mein Jahr 2006 ist nun lieferbar, mit Verbesserungen im Vormerkkalender, in der Tagesspalte und inklusive Finanzseiten. Das Buch hat mehr Seiten als bisher, ist aber dünner, da ein anderes Papier verwendet werden konnte, das dennoch durchschreibsicher ist. Wisst ihr, womit ich diese Woche gerade beschäftigt war? Ich habe mit der Illustratorin die Motive für 2007 besprochen...

Gemeinsam mit Martin Gundlach, dem Redakteur der Zeitschrift FAMILY, habe ich ein Buch mit verdeckter Ringlochung herausgegeben, das Familien helfen soll, sich auf sich zu besinnen, auf die eigene Stärken und Schätze. Es handelt sich um eine Mischung zwischen Fotoalbum und Tagebuch, das Familien gemeinsam gestalten können. Es soll wie Mein Jahr jährlich erscheinen und eine Art Familienarchiv darstellen, ein Angebot, die Kostbarkeiten des Familienalltags der Vergänglichkeit zu entreißen.
Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, blätterte ich wehmütig durch die leeren Seiten. Für uns kommt dieses Buch leider zu spät. Wie gerne hätte ich heute 19 Bände davon im Regal! Ich würde mir wünschen, dass aber viele "jüngere" Familien davon noch profitieren. Ich freue mich sehr darüber, dass der Wandkalender "Wo Himmel und Erde sich berühren" wieder erscheint. Ich liebe die Fotos von Annette Timmermann und die Arbeit daran macht mir unheimlich Spaß.

Ein Experiment für mich war "Leuchtende Tage", ein Adventskalender für Erwachsene. Seit Jahren träume ich davon, einen Adventskalender mit Fotos zu machen, die man als Postkarten verwenden kann, atmosphärisch und ansprechend für Christen und für Menschen, die auf der Suche nach Gott sind. Es war sehr interessant, im Mai über die Weihnachtsgeschichte zu meditieren... Ich habe verstanden, wie zeitlos und unabhängig von Weihnachtsstimmungen dieses Kapitel der Menschheit in Wirklichkeit ist.

Zwischen all diesen Projekten fragte mich der Verlag, ob ich Lust hätte, ein paar Worte über meinen Lieblingstext zu verlieren. Das Buch würde "Das Wort, das dein Herz bewegt" heißen und gemeinsam mit drei schwergewichtigen geistlichen Herren würde ich darin davon berichten, warum mir ein bestimmter Text so wichtig geworden ist. An dem Tag, als mich meine Lektorin danach fragte, las ich einen Abschnitt aus "Pu, der Bär". Ich habe keinen Text, der mich seit meiner Kindheit oder wenigstens Jugend begleitet, der über meinem Bett hängt und mir immer wieder wegweisend begegnet. Aber dieser Text aus einem Kinderbuch lässt eine Sehnsucht in meinem Herzen anklingen, die da ist, seit ich erwachsen bin. Die Sehnsucht danach, Kind sein zu dürfen. Zwecklos Zeit zu verbringen, jenseits aller Hektik, Verantwortung und Reife. Es ist eine Predigt an mich selbst, ich befürchte, eine lebenslange...

Und nun ist auch mein neues Tagebuch "Gezeitenwechsel" erschienen...

Liebe fhfs, ich bin so dankbar für euer Durchtragen, für jedes Gebet, all eure Loyalität und Liebe, für jede Email, jeden Brief (auch wenn ich nicht alles beantworten kann, wie ich gerne würde), für jeden Beitrag in unserer Homepage! Besonders danken möchte ich unseren Moderatorinnen, die maßgeblich dazu beitragen, dass der Umgang miteinander in Ruhe und Ordnung geschehen kann! Ich bin mir sicher dass Gott sich freut über diese Seite, und dass sein Segen darauf ruht!

Jetzt gehe ich mit Werner zu meinem Freund Reinhard Mey und grüße euch mit bunten Herbstgrüßen aus einem der vielleicht letzten sonnigen Herbsttage.

Eure Bianka
www.frommehausfrau.de